1.Teil
Dies ist eine Geschichte über Volker. 47 Jahre alt! Wohnt in
Berlin-Marzahn vor sich hin und weg ist der Volker, wenn diese jungen Mädchen
auf Youporn nur für ihn und seine Erregung sorgen. Auch seine Ex-Freundinnen
erregen ihn. Von Ex-Freundinnen verursachte Wut durch Alimente-Forderungen für vier Kinder
von vier Frauen. Und doch alles ohne Vaterschaftsanerkennung. Warum sollte er
dann bitte auch zahlen? Er hat doch rein gar nichts gefickt. Okay, nur
drei-viermal. Doch Volkers Erinnerungen geben ihm die Garantie, dass er dabei
sein Sack-Sekret immer zielgenau auf Titten und Ärschen platzierte. Und der
Volker weiß doch ganz genau, dass so auch gar keine Bälger entstehen können.
Sollen diese dämlichen Votzen sich ihre scheiß Kohle doch woanders herholen. Von
diesen scheiß Fidschis, Alter! Den scheiß Kanacken! Oder anderen schwulen Spaßten,
alter ey! Die sind schließlich alle nur in seinem Deutschland, um von seinen
Steuern zu leben. Daher ist der Volker auch mal so richtig für sofortige
Abschiebungen, Folter, Ausländerklatschen und brennende Asylantenheime. Auch
„Gas geben“ findet der Volker voll okay.
Volker ist Gerüstbauer von Beruf. Und in Gerüstbaufirmen
denken doch alle wie der Volker. Daher arbeiten da auch keine Vollassis,
Ausländer oder andere Schwuchteln. Gerüstbauer ist eben nur ein Beruf für
echte, deutsche Männer. So wie Volker!
In Volkers Adern
fließt noch schwarz-rot-goldenes Blut.
Aber natürlich würde man dem Volker Unrecht tun, wenn man
Volker einen Nazi nennen würde. Volker hat ja gar nichts gegen Ausländer.
So
lange, wie sie in ihrem eigenen Land bleiben.
2.Teil
Gestern erfuhr Volker, dass er sehr bald sehr schnell
arbeitslos sein wird. Sein Arbeit- und Brötchengeber geht in Insolvenz und
Volker dann zum Jobcenter von Marzahn-Hellersdorf. Das gibt einige neue
Kontakte für den Volker. Aber soweit denkt der Volker nicht. Das wäre auch
etwas zu positiv gedacht. Er weiß nämlich, wer in Wirklichkeit an seiner neuen
Situation schuld ist. Und der Volker bekommt mit, dass Wissen wissen ziemlich blöde ist. Macht den Volker nur
aggressiv. Aggressionen sind schon ganz geil, aber wo soll er die als
Singlemann bitte ablassen? Blagen zum schlagen sind nicht mehr da. Und
diverse Ex-Freundinnen von Volker sind
wegen seiner Aggressionen vor dem Volker geflüchtet. Aggressionen gibt es also
auch ohne Wissen.
Der Volker möchte trotzdem
gar nichts mehr wissen. Lieber Bilder in großen dünnen Tageszeitungen
anschauen und Fernsehvormittagsprogramme genießen, wo auf Privatsendern andere
Leute in Doku-Soap-Suppen bloßgestellt werden. Und der Volker fühlt sich ja
sowas von bestätigt, dass die ganzen Harzer, kriminellen Linken und dieses
ganze Ausländerpack an allem schuld sind. Egal an was. Das hat schließlich das
Fernsehen gesagt und das lügt nicht. Das Fernsehen hat ja auch mal erzählt,
dass Deutschland weltmeistern kann, zu viele Asylanten das Sozialsystem
betrügen und alles viel weniger scheiße wäre, ohne alle anderen.
Zwar ist der Volker nun auch arbeitslos, aber bitte nicht so
sehr, wie all die anderen Sozialschmarotzer. Mit denen will der Volker nichts
zu tun haben. Das sind schließlich alles nur Alkoholiker und arbeitsfaules
Gesindel. Das weiß der Volker. Öffnet sich das vierte Bier am Vormittag und hat
sich geschworen, sich nie wieder von irgendwelchen Tunten-Chefs ausnutzen zu
lassen.
3.Teil
Heute lief der Volker durch seinen Heimatbezirk. Wie jeden
Tag sah er Plattenbauten, Plattenbauten und Plattenbauten. Der Volker genießt
allzu sehr, dass hier alles gleich ist. So stellt er sich nationalen
Sozialismus vor. Alles gleich und alles Fremde weg. Der Schein ist schön in
Berlin-Marzahn. Wer fremd ist, hat das Gefühl, dass Plattenbauten noch nie dagewesene
Menschen erschlagen könnten, wenn sie durch fremde Straßen gehen. Bevor deren
Einwohner dies in die Tat umsetzen. Was soll man auch sonst tun? Und der Volker
könnte nun feststellen, dass das Leben ohne fremde Menschen ganz schön
langweilig sein kann. Aber das stellt er nicht fest, denn es könnte sein nationales
Weltbild in Frage stellen. Und wer will das schon? Wer stellt schon gerne Dinge
in Frage, die man schon in der Kindheit gelernt hat? Solche Scheiße machen doch
nur Tunten, wenn die mitkriegen, dass sie schwul sind. Aber Volker würde nie
schwul werden. Auch das würde doch gar nicht in sein nationales Weltbild
passen.
Am Abend sitzt der Volker mit seinen Kumpels am Stammtisch. Es
wird über Deutschland, für Stammtischstrategen verständliche Politik und über
Fußball gequatscht. Sowas mögen auch Menschen wie Volker. Leider gab es heute
einen kleinen Stammtisch-Streit und Leute wie Volker sind ja keine Schwuchteln,
harmoniesüchtig oder dergleichen. Da wird eben zugehauen, wenn die Meinung des
anderen nicht identisch ist mit der Eigenen. Dabei konsumiert man doch die
gleichen Drogen und Medien. Aber wie das zustande kommen kann, damit ist Volker
überfordert. Also lieber gar nicht drüber nachdenken. Lieber zuschlagen. Ist
besser. Der Volker fängt dann auch
tatsächlich an zu hauen, als ein anderer Kneipengast meint, dass ficken an
öffentlichen Plätzen nicht jedermanns Sache sei. Nun muss der Volker vor die Tür. Genau wie früher.
Kindergedanken werden wachgerüttelt in Volkers Kopf. Dies geschieht, während
Volker scharfe Messer an seinem bierdurchtränkten Körper spürt. Auch ein Beil
tut sein Übriges, als es sein linkes Bein vom restlichen Körper befreit. Am Ende
ist der Volker dreigeteilt. An einem öffentlichen Platz in Marzahn. Denn in
Marzahn sollte man eben nicht immer das letzte Wort haben. Das wusste Volker
bis eben noch aus seiner Kindheit. Leider waren seine Gedanken langsamer, als
Messer und Beile der anderen.
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