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Es werden Posts vom 2019 angezeigt.

Ein kleiner Vorgeschmack auf das Jahr 2020. Ein Kapitel aus "Endstation Berlin"!

Samst ag, 30. Sept ember, 04:20Uhr, Ostbahnhof, Friedr ichshain   Gelächter riss den Mann aus dem Halbschla f. Vor ihm erkannte er Menschen. Vier oder fünf. Noch bevor er richtig zu sich kam, kroch das Gefühl der Angst in seinen Körper. Auch Svenya Schmid öffnete ihre Augen. Sie drehte sich in die Richtung, aus der sie die Stimmen vernahm.   »Stinkende Ratten«, hörte sie eine weibliche Stimme sagen. Wladimir Peren ov erkannte Weinflaschen in den Händen der Leute. War das tatsächlich ein La Iglesia de Arínzano? Oder doch nur ein minderwertiger Abklatsch aus dem Supe rmarkt? In seinen besten Zeiten genoss der bullige Glatzkopf die besten Weine. Er liebte Weißwein. Nur den billigen bekam er nicht hinunter. Dann doch lieber Wodka . Perenov nahm eine Fußspitze an seiner Brust wahr. Kein Tritt. Eher ein Test, ob er überhaupt reagieren würde. Und er reagierte. Mit einem leichten Zucken. Es folgte ein stechender Schmerz. Ausgelöst durch einen brachialen Stoß in seinen Unterleib. Der

Ich fühlte mich literarisch wie ein pubertierender Friedensaktivist, der gerne Leute abknallt.

„Ich bin schizophren und es geht mir allen gut!“ So lautet ein Buchtitel von Dirk Bernemann (ein Buch, was ich jedem nur empfehlen kann).Und manche mögen diesen Spruch nun bestimmt und gerne auch auf mich beziehen. Dabei entwickelt sich Mensch einfach weiter. Vor einiger Zeit schrieb ich in etwa auf facebook, ich würde mich literarisch wie ein pubertierender Friedensaktivist fühlen, der gerne Leute abknallt. Ich weiß nicht, wohin ich will. Inzwischen weiß ich es und dieses Gefühl tut gut. In den letzten Jahren gab es Ereignisse in meinem Leben, die nicht nur meinen Horizont erweiterten. Nein, auch meine Toleranz vergrößerte sich und blies sich auf wie ein gefundendes Kondom in einer 7. Klasse einer Sonderschule. Wo wir wieder beim Thema Pubertierende wären. Aber da will ich gar nicht mehr hin. Natürlich bleibe ich dabei: Gegenüber Intoleranz sollte man keine Toleranz zeigen. Jeder Form von Intoleranz muss man entschieden entgegentreten. Immer und überall. Wer schweigt

Ihr wahren Feinde der Demokratie

Neulich, ich saß gerade im Auto, wurde ich ausgebremst von Feinden der Demokratie. Was erlauben die sich eigentlich? Wenn ich in meinem Auto sitze und es eilig habe, hat mich niemand aufzuhalten. Je langsamer ich vorankam, desto höher schoß meine Wut. Irgendwann musste mein Lederlenkrad leiden, weil unverschämte Feinde der Demokratie mit ihrem Müllauto die Straße versperrten, während man im Radio Randnotiz etwas von brennenden Flüchtlingsheimen berichtete. Tage später nutzte ich die Berliner S-Bahn. Ich hatte keine Lust mehr auf Menschen, die mein Leben einschränkten.  Draußen herrschten angenehme 25 Grad. Doch die wahren Feinde der Demokratie lauerten auch hier. 25 Grad, für die Berliner S-Bahn Grund genug, wegen anhaltender Hitze für Stillstand auf den Schienen zu sorgen. Damit hatte ich Anlass genug, mich auf dem Bahnsteig auszutoben. Ich schrie, wie ich nur schreien konnte. Immer wieder warf ich die Frage in das Bahnhofsgebäude, was sich diese wahren Demokratiefeinde eigentlich h

Die Aufgabe von Literatur

Ich habe es versucht und ich finde, es ist okay geworden dieses Mainstream-Manuskript mit Helene Eberle und Walter Paul in den Hauptrollen. Doch etwas sträubt sich in mir, es aktuell zu veröffentlichen. Zu einem Zeitpunkt, wo Menschen inhaftiert werden, weil sie andere Menschen auf der Flucht vor dem Ertrinken retteten. Zu einem Zeitpunkt, wo der Klimawandel immer deutlichere Züge annimmt, während in Paris jugendliche Klimaaktivisten von sogenannten Gesetzeshütern mit Pfefferspray regelrecht eingenebelt werden. Zu einem Zeitpunkt, wo Politiker wieder per Kopfschuss hingerichtet werden und ich den Aufschrei vermisse, auch weil der Schredder beim Verfassungsschutz heiß läuft. Zu einem Zeitpunkt, wo öffentlich wird, dass unzählige Kinder über zwei Jahrzehnte lang auf einem Campingplatz sexuell missbraucht worden sind und angeblich niemand etwas bemerkt haben will. Und ich frage mich, wo lebe ich überhaupt? Ich meine, egal ob Lübcke oder Lüdge, das was aktuell

Keine Gewalt, keine Hetze, keine Skandale

Da schmeißen ein paar rechte Wohlstandsverwahrloste mit Unkrautvernichter und hoffen, eine bunte Landschaft zu zerstören. Dabei wuchert selbst in mir die Hoffnung auf eine bunte Landschaft wie selten zuvor. Und Hoffnung auf bessere, intelligentere, menschlichere Zeiten, denn da sind auf einmal Menschen, die für Veränderungen sorgen möchten.  Ohne Politiker an den Galgen hängen zu wollen, ohne Hetze, ohne Gewalt. Ja, ohne Gewalt. Damit nehmen diese Menschen dem Mainstream jedes Gegenargument. Stattdessen gehen sie auf die Straße, stellen ihre eigene Zukunft zurück, für den Klimawandel. Oder sie schlagen die Politiker. Mit deren eigenen Waffen. Endlich scheint da eine Generation herangewachsen zu sein, die nicht nur aus Egoisten besteht, sondern das große Ganze im Blick hat. Was nutzt auch ein Einser-Abitur, wenn nebenan ein Atomkraftwerk explodiert? Seit Jahrzehnten geben Lobbyisten den Takt vor in der Politik. Ist ja auch nett, wenn man selbst finanzielle Vorteile herauszieht, weil

Erste Informationen zu Helene Eberle

Ich möchte euch Helene vorstellen. Helene Eberle aus dem wunderschönen Städtchen Eutingen im Gäu. Aus Gründen, die ich hier noch nicht verrate, zieht es sie nach Berlin. Als Schwäbin natürlich in den Prenzlauer Berg. Helene ist etwas über 30, schlagfertiger als Barack Obama, weshalb sie oftmals aneckt. Ihren Beruf verrate ich hier nicht, da er eine zentrale Rolle spielt. Sie führt ihn sehr gewissenhaft aus, mit viel Empathie und ähnlichen Dingen . Ja, ich bin ehrlich. Ich habe eine Person kreiert, wie ich sie mir wünsche. Insbesondere in diesem Berufsfeld, was wieder und wieder negativ in die Schlagzeilen kommt. Helene selbst übrigens auch. Es dauert nämlich nicht lange, bis sie die Berliner Presselandschaft gegen sich aufbringt. Ihr aber egal! Für sie zählt ihr Beruf. Was man über sie denkt, spielt für sie keine Rolle. Für Helene zählen Effizienz und Erfolge. Lediglich all die Psychopathen in Berlin setzen ihr zu.

Sie zünden sich eine Zigarette an und entflammen ihre eigene Coolness!

Da stehen sie. Die Fast-Jugendlichen und die Bald-keine-Kinder mehr. Da stehen sie in ihren Kleingruppen auf dem Kleinstadtbusbahnhof und warten auf ihren Bus, der sie in Dörfer fährt, die mit Groß-, Klein-, Neu- oder Alt- beginnen. Und oft mit -witz enden. Wie Klein-Sackwitz beispielsweise! Da stehen sie, grenzen sich voneinander ab, wollen anders sein, als all die anderen, die da in Kleingruppen stehen. All die anderen, die in Kleingruppen auf ihren Bus warten. Hauptsache, man gibt zu verstehen, dass man etwas Besseres ist, als die anderen. Doch in Wahrheit nagt an ihnen die Angst, von den anderen zurückgewiesen zu werden. Sie nagt an ihnen, wie ein hungriger Biber an einem hohlen Baumstamm. Da stehen sie. Die Fast-Jugendlichen und die Bald-keine-Kinder mehr. Da stehen sie hinter der Busbahnhofstoilette, zünden eine Zigarette an und entflammen damit ihre eigene Coolness. Hier herrscht noch Kleinstadtrassismus am Kleinstadtbusbahnhof. Hier wird ausgegrenzt, weil man Angst hat, selbs

Mit nem dicken Hals zur Buchmesse!

Nein, die Überschrift zu diesem Text ist weniger sprichwörtlich als wortwörtlich gemeint. Auch wenn die Buchmesse in Sachsen stattfand. Auf dem Weg nach Leipzig hatte ich das beklemmende Gefühl, zwanzig Hände drücken mir den Hals zu, während ich die 21. Hand nicht aus dem Hals bekam. Es sollte aber noch lästiger werden. Die Unterkunft stellte sich als Zimmer in einer Studentenwohngemeinschaft heraus. Okay, gemütlich! Doch dem Studentenalter entwuchs ich vor geraumer Zeit. Im Gegenteil! Inzwischen sorgen Ü30-Dauerstudenten bei mir für leichte Aggressionen. Also Sachen abstellen, Zimmertür von innen schließen,... Moment, dass mit der verschlossenen Zimmertür kommt in so einer möchtegernalternativen Studentenwohnung eventuell spießig rüber. Egal, in jedem von uns wohnt ein kleiner Spießer. Mindestens ein Kleiner. Auf der Messe dann der nächste Schocker! Menschen! Überall Menschen! Mehr Menschen als Bücher. Ich hab es ja nicht so sehr mit Menschen. Eher mit Buchstaben, die Wörter ents

Ich verstecke mich hinter einer Wand aus Buchstaben

Ich merke, wie ich mich mehr und mehr zurückziehe, mich hinter Buchstaben verstecke, aus denen ich umfangreiche Texte forme, hinter denen mich niemand finden kann. Nein, ich gehörte noch nie zu den Menschen, die man verstand, ohne nachzudenken. Und inzwischen genieße ich es, missverstanden zu werden, weil es immer weniger Menschen in meinem Umfeld gibt, die ihre Denkkraft investieren, um mich verstehen zu wollen. Seit Monaten arbeite ich an einem gigantischen Buchprojekt. Wird das früher oder später veröffentlicht, wir die Zahl derer, die mich für verrückt halten, zunehmen. Manche werden sich fragen, was denn mit mir los sei. Allen anderen ist es egal. Die Lust auf das Schreiben fühlte sich nie extenzieller an. Es stellt für mich eine hervorragende Möglichkeit dar, Menschen nicht nur aus dem Weg zu gehen. Ich muss sie nicht einmal aus der Ferne sehen. Stattdessen genieße ich die Ruhe an meinem Sekretär aus Eiche rustikal. Gibt es da draußen tatsächlich Menschen, die mich vermissen, em