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Dr. Sommer und alles eine Sache der Sichtweise


Ja, da ist er ja wieder.
Dr. Sommer!
Genau der Dr. Sommer, der doch meist so viel zu sehr unausstehlich scheint.
Genau wie die böse Schwester Winter, die unausstehliche Nischte Herbst und Tante Frühling!
Alle sind sie doch irgendwie
viel zu kalt,
viel zu warm,
viel zu nass
viel zu trocken.
Einfach viel zu viel von irgendwas, worüber man unbedingt meckern sollte.
 

Nun, aktuell ist es also Dr. Sommer, der als Aggressionsventil herhalten muss.
Auch für mich!
Doch Dr. Sommer macht das nichts.
So vieles macht ihm nichts,
weil ihm vieles schlicht egal zu sein scheint.
Zum Beispiel, dass ich ihn heute vor Wut zusammentrat, den Dr. Sommer.
Einfach so!
Weil treten gute Laune bringt
und ich gerne gutgelaunt sein wollte.
Denn wenn er schon am Boden liegt, darf auch gerne ein paar Mal zugetreten werden.
Genau da lag er nämlich, der Dr. Sommer!






Viel zu massig lag er da.
Viel zu nass und viel zu laut wirkte er in Gestalt des Meereswassers.
Fressen wollte er mich!
Bestimmt!
Vernaschen mit seinen riesigen Wellen, die sich jedoch mehr und mehr zurückzogen.
Wenn man nur genauer hinsah.
Vor Ehrfurcht?
Vor Angst?
Oder doch eine Sommerdepression?
Oder einfach nur, weil Ebbe war?
Egal! Des Sommers Rückzug stärkte meinen Kampfeswillen.
Was jedoch ebenso am bereits vierten Bier gelegen haben könnte.
Doch wieder egal! Denn weiter trat ich auf den Sommer ein.
Tritt! Tritt! Tritt!

Dabei fiel mir irgendwann ein, dass es doch eigentlich nur ein Ding der richtigen Denke wäre, aus welcher Sichtweise man den Dr. Sommer betrachte. Weswegen ich dann auf ihn zu rannte.
Ins Meer, gegen die Wellen.
Ich wurde nass, doch wollte ich mich nicht darüber ärgern,
mich stattdessen von Wellen tragen lassen.
Bis zurück an den Strand.
Tolles Gefühl!
Und ich dachte kurz an früher, denn wenn heute früher gewesen wäre, hätte ich Dr. Sommer gerne auf brachiale Art ficken wollen.
Aus Dankbarkeitsgründen!
Doch es war nicht früher!
Es war heute!
Wie jeden Tag!
Und heute ginge alles viel gesitteter zu.
Hat irgendwer mal behauptet.
Früher!
Und ich liebkoste zärtlich Dr. Sommer.
Streichelte ihn,
bedankte mich brav für diesen Moment des Wellentragens,
winkte ihm zu
und ging.

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