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Ein Text über mentale Krücken, welche weggebrochen sind


Halt geben!
Wissen, der andere ist da!
Irgendwo!
Aber er ist da!
Weil man weiss, irgendwo ist jemand,

auf den man sich so sehr verlassen
und mit dem man Pferde und andere Dinge stehlen kann.
Oder den ständigen Kampf gegen Ungerechtigkeiten führt.
Ungerechtigkeiten wie andere Menschen,

böse Gerüchte
oder beides. 

Dabei vergaßen wir stets unseren größten Feind!
Die Arschlochzeit!
Rauschte einfach so heran, diese blöde Zeit.
Während Jahre vergingen, in denen wir mehr und mehr wussten, dass wir scheinbar jeden Kampf gewinnen konnten.
Wir zwei gegen die ganze Welt.
Sollte sie doch kommen, diese blöde Welt.
Wir wirkten unbesiegbar.
Keine Atombombe dieser Welt konnte uns sprengen.
Keine Atombombe!
Nicht die Welt!
Aber die Zeit!

Wurde vorgeschickt wie ein kleiner dummer Junge von seinem Vater mit den Worten »Klär du das mal! Und wenn du versagst, komme ich helfen. Mit ner ordentlichen Schelle.«

Und plötzlich war sie da! Die Zeit!

Diese Zeit,
die uns klar machte, dass sich unsere Wege hier trennen sollten.
Unsere gemeinsame Zeit ist abgelaufen und kommt nicht wieder.

 

Am Horizont sahen wir einst die Zeit auf uns zulaufen.
Wir konnten sie sehen. Doch taten wir nichts gegen sie.
Und nun ist sie eben da und sorgt für Ängste.
Ängste, dass der Eine den Anderen bereits vergessen hat.
Mit dem letzten Gang durchs Tor.

Und nun bist du weg.

Und wir schworen uns, gegenseitig zu besuchen.
Mit dem Wissen, dass trotz allem nichts mehr sein wird, wie es gestern war.
Denn da sind nun andere Dinge um einen herum.
So Dinge wie Sehnsucht,
ein paar Kilo Niedergeschlagenheit,
sowie zwei Tonnen traurige Gewissheit, dass Vergangenheit vergänglich ist.
Und das zu akzeptieren scheint für mich so schwer
wie das Entwurzeln eines 100-jährigen Baumes.

Und auf die blöde Zukunft habe ich gerade auch keine Lust.

Soll nur wegbleiben. Möchte mich stattdessen lieber in Sehnsucht nach dir und der Vergangenheit suhlen.
Auch weil die Zukunft, wie ein kleines bockiges Kind, sowieso tut und macht, was es eben will. Denn sonst würde sie eben wegbleiben.
Würde der Vergangenheit den Vortritt lassen.
Tut sie aber nicht.
Was mich daher glauben lässt, dass die Zukunft doch auch nur eine kleine egoistische Mistsau ist.
Zukunft, du Schwein!  


Genau wie die Zeit, die doch einst alle Wunden heilen sollte. Doch Zeit schafft auch nur Sehnsuchtswunden, die so tief wirken, dass mir heute der Glaube fehlt, dass sie morgen verheilt sein könnten.


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