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Die Geschichte vom «Nofri» aus Köln und dem Nazi aus Bautzen.


Nuri feierte Silvester 2015 in Köln. In eines von unzähligen und überfüllten Flüchtlingsheimen.
Ein paar Tage später erfuhr auch Nuri, dass in der besagten Silvesternacht in Köln Frauen vergewaltigt wurden. Nuri schämte sich, als er mitbekam, dass unter den Tätern auch Männer aus seinem Heimatland waren. Frauen zu vergewaltigen gehört für Nuri zu den schlimmsten Straftaten, die ein Mensch verüben kann. Von den Sozialarbeitern aus seinem Wohnheim wurde Nuri nun geraten, in nächster Zeit etwas vorsichtiger zu sein. Besonders wachsam sollte er sein. Die Augen offen halten. Denn durch die Geschehnisse in der Kölner Silvesternacht wird jeder Flüchtling als potenzieller Vergewaltiger gesehen. Nuri findet das schade. Statt sich um seinen eigenen Schutz kümmern zu müssen, würde er viel lieber beweisen, dass Männer, die Frauen vergewaltigen, eine Minderheit unter Flüchtlingen sind. Genauso wie unter Deutschen.
Nicht erst nach den Geschehnissen in der Kölner Silvesternacht dachte Nuri oft an seine Frau und seine fünf Kinder und hoffte auf irgendein Lebenszeichen aus Libyen. Nuri musste selbst miterleben, wie seine Frau und seine Töchter mehrfach von libyschen Soldaten vergewaltigt wurden. Nun lebt er hier in Deutschland und kämpft für eine bessere Zukunft seiner Familie. Eine Basis dafür möchte er schaffen und dann seine Familie nachholen. Ist aber schwer.


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Der Matze sitzt da auf seiner Wohnzimmereckcouch, die er einst von seiner Mama bekam. Die brauchte sie nämlich nicht mehr, und bevor sie sie wegschmiss...
Die ganzen Asylanten sind schuld daran, dass er hier sitzt auf der Eckcouch von seiner Mama. So ganz ohne Arbeit. Dabei ist der Matze noch einer der Angesehensten in einer der arischen Bautzener Straßengangs. Denn der Matze hat einen Schulabschluss. Und nicht irgendeinen. Nein, der Matze ist erweitert schlau, denn er hat den erweiterten Hauptschulabschluss. Den hat er seiner Mama zu verdanken. Und wer was gegen seine Mama sagt, kriegt eine auf die Fresse. Trotz seiner Mama ist Matze arbeitslos. Denn Arbeit gibt es in Bautzen genauso viel wie Hirn in Bautzener Straßengangs.
Dem Matze ist, genau wie seinen Freunden, daher oft langweilig. Langeweile macht ja eigentlich intelligent, aber nicht in Bautzen und nicht bei Leuten wie Matze. Da rennt man lieber der Langeweile davon und Flüchtlingen über den Kornmarkt hinterher. Das ist lustig und politisch aktiv.
Eigentlich möchte der Matze gar nicht arbeiten gehen. Wenn der Matze nämlich arbeiten ginge, müsste er auch Alimente zahlen. Die Melanie, das ist die, die inzwischen im Frauenhaus lebt, hat nämlich den Justin und die Denise aus sich herausgepresst, nachdem sie mit dem Matze mehrfach den Beischlaf vollzog. Nur hatte sie die Pille nicht vertragen, weswegen sich ihr Stuhlgang verflüssigte und die Pille daher nicht wirkte. Ganz ähnlich war es auch bei der Chantal, die den Matze bei der Polizei angezeigt hat, nachdem er sie, aus Versehen, die Plattenbautreppe hinunter schubste. Matze hatte nämlich ein Problem mit seinem nicht ausgelebten Sexualtrieb und wenn man sich als Frau dann dagegen wehrt...

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Nuri darf auch 2016 Silvester in Köln verbringen. Seine Abschiebung in den Tod ist bereits beschlossen. Seiner Familie wurde der Nachzug ins sichere Deutschland verwehrt. In Libyen selbst wurde irgendwann festgestellt, dass Nuri flüchtete, weswegen seine Frau und seine Töchter erneut mehrfach vergewaltigt wurden. Seine vierjährige Tochter starb an den dabei entstandenen Verletzungen am kleinen Kinderkörper. Seine Frau und seine anderen Kinder wurden, nach der Massenvergewaltigung libyscher Soldaten, mehrfach ins Gesicht geschossen. Die Verletzungen waren tödlich. Diese Nachrichten wurden dem Nuri von einem Freund überbracht, dem vor ein paar Monaten ebenfalls die Flucht aus Libyen gelang. Als Andenken an seine Familie schaffte es dieser Freund, eine alte Halskette aus dem ehemaligen Wohnhaus Nuris mitzubringen.

Nuri setzte sich, gemeinsam mit anderen Flüchtlingen, in die S-Bahn, um sich unter das Silvesterfeiernde Volk zu mischen. Nuri war es dabei vor allem wichtig zu zeigen, dass es auch nette Menschen aus Libyen gibt.
Doch der Nuri verließ die S-Bahn, wurde sofort von einem Polizisten angesprochen und vorläufig in Gewahrsam genommen. Reine Vorsichtsmaßname, meinten die Polizisten, die ihn direkt zu Boden und Polizistenbeine in den Rücken drückten. Man fand eine Halskette, die sowieso von einer deutschen Opferfrau stammen musste. Also weg mit Nuri und mit allen anderen, die so ähnlich schienen wie er oder aber eben nicht dem deutschen Idealbild entsprachen. Und was der Nuri dazu sagte, interessierte gar nicht. Sogenannten «Nofris» musste man schließlich sowieso keinen Glauben schenken. Nuri saß da nun in Polizeigewahrsam, abgestempelt als potenzieller Massenvergewaltiger und Dieb. Das reichte, um die Abschiebung zu beschleunigen.


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So kurz vor Silvester ist dem Matze wieder langweilig. Also ab Richtung Kornmarkt! Massig Bierflaschen leeren und leer getrunkenes Glas dann in Richtung Ausländerpack werfen, die sich tatsächlich trauten, ihr Heim zu verlassen. Matze tat dann etwas, was er nicht allzu oft tat. Er dachte. An all die deutschen Fotzen hier in Bautzen, all die dreckigen Huren, die vor diesem Asylantenpack beschützt werden mussten. Also auf die Fresse!

«Die Anderen haben angefangen!» Wenn das ein Deutscher in Bautzen sagt, dann glaubt das auch der deutsche Polizist. Schließlich gebe es ohne diese Asylanten auch keinen Ärger hier. War doch alles so friedlich, bevor diese Fremden kamen. Also müssen die dann auch bitte angefangen haben. Und die deutschen Polizisten spürten Mitleid mit sogenannten «Nazis» aus dem Heimatort. Ohne Zukunft sind sie, die Ärmsten. Können doch nichts dafür. Dann muss man denen auch bitteschön mal beistehen und sie vor Überfremdung bewahren. Da kann und muss man das dann auch mal nachvollziehen, wenn Asylantenheime brennen. Nicht auszudenken, wenn sich diese Flüchtlinge beispielsweise auch noch an die wenigen Fotzen ranmachen würden, die, genauso wie Matze und seine Straßengang, niemals aus Bautzen fliehen können. Hier ist man unter sich und lässt sich vom Boulevardjournalismus bilden, der in großen Lettern auf der Titelseite das Thema aufgreift: «Die große Debatte um das Frauenbild von Flüchtlingen!»

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