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Keine Gewalt, keine Hetze, keine Skandale

Da schmeißen ein paar rechte Wohlstandsverwahrloste mit Unkrautvernichter und hoffen, eine bunte Landschaft zu zerstören.
Dabei wuchert selbst in mir die Hoffnung auf eine bunte Landschaft wie selten zuvor. Und Hoffnung auf bessere, intelligentere, menschlichere Zeiten, denn da sind auf einmal Menschen, die für Veränderungen sorgen möchten.  Ohne Politiker an den Galgen hängen zu wollen, ohne Hetze, ohne Gewalt.

Ja, ohne Gewalt. Damit nehmen diese Menschen dem Mainstream jedes Gegenargument. Stattdessen gehen sie auf die Straße, stellen ihre eigene Zukunft zurück, für den Klimawandel.
Oder sie schlagen die Politiker. Mit deren eigenen Waffen.
Endlich scheint da eine Generation herangewachsen zu sein, die nicht nur aus Egoisten besteht, sondern das große Ganze im Blick hat. Was nutzt auch ein Einser-Abitur, wenn nebenan ein Atomkraftwerk explodiert?
Seit Jahrzehnten geben Lobbyisten den Takt vor in der Politik. Ist ja auch nett, wenn man selbst finanzielle Vorteile herauszieht, weil man für eine kleine Gruppe von reichen Leuten Gesetze realisiert.
Und nun? Nun tauchen plötzlich Leute bei Youtube und auf der Straße auf und überfordern die Politik, indem sie die Volksvertreter dort treffen, wo es schmerzt.

Und das ohne Waffen.
Plötzlich beeinflussen junge Menschen Wahlergebnisse. Wie soll man das den Lobbyisten erklären? Nicht einmal Gegenargumente liefern die mit. Keine Gewalt, keine Hetze, keine Skandale. Händeringend wird nach irgendetwas gesucht, womit man diese jungen Menschen stoppen kann.

Diese Youtuber machen das ja auch nur für Geld,
ihhh, die schwänzen ja die Schule,
im engsten Kreis von fridaysforfuture gibt es doch bestimmt Zoff


Das alles erinnert an das Streuen von Unkrautvernichter, um eine neue, blühende Landschaft zu verhindern. Oder um nachhaltig überhaupt eine Landschaft zu erhalten.
 

Ja, ich pauschalisiere gerne und trotzdem weiß ich, dass es auch in dieser Generation viele Leute gibt, denen man schon in der 9. Klasse empfehlen möchte, mit dem Ausfüllen seines Hartz-4-Antrages zu beginnen. Oder. Das andere Extrem: Phillip Amthor.
Aber gut, auch die älteren Generationen bestehen ja nicht nur aus Menschen, die ausschließlich sich selbst im Blick haben, andere Leute bloßstellen, um von den eigenen Schwächen abzulenken, weil das eigene Selbstvertrauen so groß ist wie die Menschlichkeit in der AFD.
 

Seit Jahrzehnten scheinen die Volksvertreter alles im Griff zu haben. Lobbyisten bestimmten für Geld, wo es lang geht, die Presselandschaft wird gerne entschieden beeinflusst.
Und nun? Nun ist da eine Generation, die eigene Kanäle gestaltet, sich über diese informiert und der politische Einfluss sinkt und sinkt.
Auch das macht mir Hoffnung.
Und ja, ich finde es lustig, aber auch gefährlich, wie überfordert Teile der politischen Landschaft darauf reagieren. Ich erinnere an eine Frau mit einem ziemlich langen Hinternamen, die vor kurzem meinte, das ginge doch nicht, dass man so kurz vor der Wahl Wähler medial beeinflusst. Wo war die Frau mit dem langen Familiennamen eigentlich, als eine große Boulevardzeitung bei nicht nur einer Wahl Millionen kostenfreie Zeitungen ungefragt in Briefkästen steckte, um Wähler zu beeinflussen?
Ich selbst habe die Zeitung mit den vielen bunten Bildern jedes Mal mit einer Zange aus meinem Briefkasten gefischt und direkt im Papierkorb entsorgt. Aber gefragt hat mich niemand, ob mein Briefkasten mit diesem Schund verdreckt werden sollte. Das wäre so ähnlich, als würden sich bestimmte youtube-Kanäle am Wahltag automatisch auf meinem Laptop öffnen. Anschauen müsste ich sie mir nicht, aber zumindest wegklicken.
Ich selbst erwarte nicht, dass manche Leute im Bundestag ihre Art zu regieren ändern. Weil ich auch nicht glaube, dass sie dazu in der Lage sind. Aber es sind viele junge Menschen da draußen, die heute in der Lage sind, für positive Veränderungen zu sorgen. Der Anfang ist gemacht. Jetzt kommt es auf das Weitermachen an.

 

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