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Ein beschränktes Leben.

 
Die Einschränkung, nicht mehr dahin gehen und fahren zu können, wohin ich möchte, setzt in mir ähnliche Gefühle frei, wie nicht mehr essen oder trinken zu können.
Auch ich möchte mich nicht einschränken lassen. Und doch wuchs in mir das Bewusstsein, es selbst in der Hand zu haben, dass meine persönlichen Freiheiten nicht noch weiter beschnitten werden. Bis zu einem gewissen Punkt.
Auch ich reise gerne und viel, möchte meinen Kindern die Welt zeigen. Dann eben mit Maske und Abstand. Ist doch ein Kompromiss.
Nun ist Deutschland nicht die Welt. Zum Glück nicht. Das wäre ein ziemlich eingeschränkter Kreis. Und doch waren wir in den letzten Wochen viel zwischen den innerdeutschen Grenzen unterwegs.
Wir fuhren in den Ruhrpott. Egal ob Essen oder Duisburg oder Moers. Man hielt Abstand, trug Maske. Man achtete auf sich und seine Umgebung. Sah man jemanden ohne Maske, sprach man ihn an.
Im Ostteil des Harzes sah das anders aus. Menschen standen dicht an dicht, die Meisten trugen keine Maske. Nicht einmal im Ansatz. Menschenschlangen hier, Menschenaufläufe dort, aber Masken? Abstände?
Einen Mann sprach ich darauf an, der mich in einem Gebäude beinahe umrannte. Als Antwort bekam ich lediglich ein »Heul doch!«
Nein, ich wünsche demjenigen nicht den Corona-Tod. Um Gottes willen. Aber ein verdammt langes Leiden. Damit auch dieser Mensch begreift, dass er mit seinem Egoismus nicht nur anderen, sondern auch sich selbst schadet. Vielleicht noch mit einer Prise Langzeitschaden, damit er nicht vergisst.
Aber er war nicht der Einzige. Nur einer von Vielen. Umso trauriger.
Ein ähnliches Bild in einem Brandenburger Tier- und Freizeitpark. Menschen dicht an dicht, keine Masken, keine Abstände. Als wäre alles wie immer. Aber es ist nichts wie immer. In der aktuellen Zeit bekommt für mich der Begriff Sozialstaat eine neue Bedeutung. Sozial ist, auch auf andere zu achten. Auf Ältere, Chronisch-Kranke usw. Bei denen landet das Virus und richtet den größten Schaden an.
Und ja, ich nehme mir das Recht heraus, Menschen, die das nicht begreifen, als dumm zu bezeichnen. Diese Menschen scheinen mehr Käse als Hirn im Kopf zu haben. Dass ich meine negativen Beobachtungen ausschließlich aus den neuen Bundesländern schildere, mag pauschal klingen. Sicher. Aber die geistige Beschränktheit und der fehlende Wille, sich etwas einzuschränken, fiel mir besonders in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern auf, wo man mit Maske direkt als Merkel-Jünger und Wessi betitelt wird. Der ich nicht bin.

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