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Eine Geschichte über aufstehen und fallen im Herbst



Ich sehe immer ärmer werdende Arme
Und du sagst, das liege nur an diesen Wirtschaftsflüchtlingen.
Ich sehe immer reicher werdende Reiche 
und du zuckst mit den Schultern.


Diese Welt wird scheinbar immer extremer,
während ich selbst versuche,
mein Leben in sanfter Milde zu baden.
Was oft schwierig ist zwischen Dingen
wie Google PlayStore, Apple Appstore
und Menschen wie dich auf der Bahnhofsbank,
die sich nur noch damit beschäftigen
Ihr linkes Knie zu streicheln.
Um sich wenigstens etwas vom ständigen Kampf der Extreme
und des irgendwie Überlebens abzulenken.

Gestern hast auch du noch um einen Sitzplatz im Bus gekämpft,
was immer hinreißend lächerlich wirkte.
Heute machen deine Überlebens-Kämpfe nur noch traurig.

Ja, alles wirkt irgendwie immer extremer.
Das Wetter wird extremer,
während ich das Herbstlaub von meinen Schuhen kratze.
Die Liebe wird immer extremer.
Immer nur noch absolute, bedingungslose Liebe,
sonst nur noch absoluter Zweifel und Hass.
Und dazwischen?
Freundschaften und ein Lachen
nimmt man nicht mal mehr kostenfrei
verpackt im Geschenkpapier des Lebens an,
weil alles nur noch so viel wert zu sein scheint,
wie der Herbstlaub,
der mich gestern zu Fall brachte.
Fucking Herbstlaub extrem,
gestern brachtest du mich zu Fall
um mir aufzuzeigen wie wunderschön
extrem bunt das Leben doch sein kann.

Und heute? Alle wirkt nur grau in grau
und in Matsch getaucht,
während du mich schon wieder zur Strecke bringst.
Und dann liege ich da im bunten Herbstlaub
und warte,
dass die viel zu hektischen Menschen
über mich trampeln
und ich genieße trotzdem das nichts tun.
Sollen die anderen doch rennen
gern auch über mich her.
Ich bleibe liegen und warte,
bis es über und auf mir irgendwann ruhiger wird
und ich mich in Ruhe wieder erheben kann.



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