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Neulich im Bus - Kinderdialoge

Das eine Kind (nahm den scheinbar wohlhabenden Part ein) sah einer Ratte ähnlich. Das andere Kind (reich) war schwer zu beschreiben. Zumindest war es ihm egal, wonach es roch.

«Ich wohne in einem Haus mit drei Stockwerken.»
«Und weiter? Ich wohne in einem Haus mit 11 Stockwerken und mein Zimmer ist ganz oben.»
Ich vermutete Plattenbau.

Es ging weiter: Das wohlhabende Rattenkind schaute ungläubig und brauchte etwas, um die Fassung zurückzuerlangen.
«Mir doch egal! Wir haben vier Autos.»
«Und weiter? Mein Vater hat den Schlüssel von einer ganzen Autoflotte. Und das sind mehr als vier.»

Ich vermutete Carsharing.
«Dafür hat mein Vater eine eigene Firma.»
«Und? Mein Vater muss überhaupt nicht arbeiten gehen und bekommt trotzdem Geld.»
Ich vermutete Hartz IV.
Doch dann wendete sich das Blatt schlagartig.
«Dein Vater?» Du hattest bisher nur einen? Ich hatte schon vier! Bäh! Und letztens hab ich außerdem eine X-Box bekommen und damit spiele ich jetzt jeden Tag. Die gehört mir nämlich ganz alleine.»
Ich erkannte es in seinem Gesicht. Das reiche Kind hatte schwer damit zu kämpfen, nicht loszulachen. Dann stieß es dem reichen Rattenkind mit seinen Worten direkt ins Herz.
«Tja, wir haben uns neulich ein neues Mensch ärgere dich nicht gekauft. Und damit spielen meine Eltern jeden Tag mit mir.»

Das reiche Kind hatte noch nicht genug. Vor seinem geistigen Auge musste sein Gegenüber bereits winselnd am Boden liegen. Dann stach es noch einmal brachial auf ihn ein.
«Und wir sind glücklich.»

Dann stieg es aus und winkte noch.

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